Bahn2030/2050 - Thread für alle Zukunftsträumereien ;-) (Allgemeines Forum)

TheBlackman, Sonntag, 30.11.2008, 17:43 (vor 5631 Tagen)

So, ich hab jetzt einfach mal diesen Thread eingerichtet damit der andere nicht zu offtopic wird. Im folgende findet ihre eine Antwort auf Oscar's Post von hier: http://www.ice-treff.de/index.php?mode=thread&id=16088

1. Die Politik Italiens ist einfacher als die deutsche.
a. Sachen wie HGV werden landesweit entschieden. Lodi kann dann meckern und >jammern dass die Stadt keinen HGV-Anschluß hat, aber dann heißt es "Pech >gehabt".

Keine Frage das es zwischen der italienischen und deutschen Verkehrspolitik unterschiedliche politische Rahmenbedingungen gibt aber dennoch könnte man sich hier etwas mehr anstregend und endlich mal anfangen statt in kurzfristigen Projekten in langfristigen Konzepten zu denken.

In Deutschland gibt es Bundesländer die optimal von HGV profitieren möchten. >Mannheim kann das Wort "Bypass" schon nicht mehr hören, aber für einen echten >HGV wäre sowas notwendig gewesen. Dasselbe natürlich auch für GÖ, KS, F, WÜ >und IN.

Okay, mal ganz konkret zum Thema Unterwegshalte auf SFS:
In Japan macht man es so, dass man zwar möglichst viele Städte an einer Strecke anbindet (hervorragend!) ABER es an fast allen Banhöfen auch Durchgangsgleise gibt, sodass die Shinkansen ohne zu bremsen durchfahren können.
Die Japaner haben auf ihren SFS drei Zugtypen: Kodama (hält überall), Hikari (nur in größeren Städten) und den Nozomi (nur in den Metropolen).
Wäre dieses Konzept nicht auch was für Deutschland?

Bei der SFS KRM hat man ja bei Montabaur und Limburg-Süd auch (endlich mal) Durchgangsgleise eingebaut, sodass nicht jeder Zug dort halten muss. Auch auf der SFS Würzburg - Hannover gibt es meines Wissen in Fulda, Kassel und Göttingen Durchgangsgleise die aber nur für 100 km/h oder weniger geeignet sind. Würde die DB und die Politik langfristig wirklich den Willen und die finanziellen Möglichkeiten haben Super Express Linien einzurichten könnte man meiner Meinung nach
a) diese Durchgangsgleise auf volle Geschwindigkeit ausbauen (sofern technisch und von den Bahnhöfen her möglich)
b) Bypässe errichten(würde natürlich entsprechend Kosten)

2. Die 4 wichtigsten Städte Italiens befinden sich auf eine Linie: Neapel ist >die logische Verlängerung von Mailand-Rom, genauso Turin in die Gegenrichtung. >Nach Venedig und Genova fahren vor allem ICs (oder EurostarCity) und kommen >die Eurostar Italia erst auf Rang zwei.

Okay, Vorteil für Italien.

Die 4 wichtigsten Städte Deutschlands (B, HH, M, K) liegen auf einem Viereck. >Bedeutet nicht nur mehr Strecken, sondern auch "Diagonalen", die man bauen >müßte. Zudem liegt das wichtigste Eisenbahndrehkreuz Deutschlands, Frankfurt, >leicht abseits der Strecke K-M, die man auch noch in zwei Varianten bereisen >kann: via N oder S.

Gut die polyzentrische Besiedelungsstruktur Deutschlands war ist Eisenbahntechnisch schon immer ein Nachteil gewesen. Aber auch ein Problem, dass man nicht lösen kann? Wieso erstellen wir dann nicht mal ein Konzept z.B. Bahn2030 oder 2050 (ganz wichtig: Mit dem Ziel nicht einfach blind so schnell wie möglich zu fahren sondern ITF-HGV zu verwirklichen) und bauen einfach mal diese Diagonalen!!!
Nicht sofort, aber Schritt für Schritt nach und nach. Klar kostet Geld - wäre aber auch gerade in Zeiten der Finanzkrise ein Konjunkturprogramm!

3. Italien hat eine große Küstelinie, und demzufolge relativ wenig >internationale Bahnanschlüsse. DB Bahn muss Anschlüsse nach etwa 9 >Nachbarstaaten berücksichtigen: NL, BE, LU, FR, CH, AT, CZ, PL und DK.

Ist das wirklich ein Nachteil? Jein! Das erfordert nur mehr Koordination und Absprachen! Denken wir mal langfristig: Ohne eine Vernetzung aller Bahnen innerhalb Europas wird's gar nicht mehr gehen. Das ist kein Hindernis sondern ein Ziel auf, dass wir hinarbeiten sollten.
Ich bin eh dafür langfrstig (schon wieder dieses Wort ;-) aus nationalen Eisenbahnkonzepten europäische zu machen (macht die EU ja auch schon mit dem TEN-Programm) und ein Netz für Europa aufzubauen. Vielleicht sogar endlich die Rivalitäten zwischen TGV und ICE zu begraben und das Highspeed-Train Europe Projekt wieder auszugraben.

5. Damit hat Italien dann auch ein perfektes Netz geschaffen. Zwar liegen >zwischen Mailand und Rom noch zwei Großstädte (Bologna und Florenz, wäre in >Deutschland etwa H und N zwischen HH-M, oder F uns S zwischen K-M), aber die >kann man mit einem Tunnelbahnhof (200 km/h) bzw. einem Fernbahnhof mit >Durchfahrgleisen vorbeifahren. An kleineren Städten wie Piacenza, Parma oder >Modena (immer noch jeweils größer als FD oder GÖ) wird einfach mit 250 oder >mehr vorbeigeknallt. IC-Züge halten dort und können dank "Ausfahrten" die >"Schienenautobahnen" nutzen.

Siehe Antwort zu Punkt1. Wir müssen ja gar nicht Städte wie Hannover oder Nürnberg umfahren aber Bypässe bauen oder das Konzept der Schienenautobahnen zu übernehmen können wir auch!

Gruß

Christian


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